Fotografiert ihr in JPG oder in Raw?
Das hören wir oft. Und ich schreibe es ganz kurz: Ja, wir fotografieren ausschließlich in Raw.
Und wir filmen meistens in Raw.
Hier ein paar Gründe, warum wir das tun:
1. Bildqualität
Jeder hat davon gehört – Raw-Files sind JPG-Daten in Punkto Qualität weit überlegen. Und das können wir bestätigen. Wir fotografieren mit aktuellen Canon EOS 5D MK III und selbst bei diesen Kameras ist der Qualitätsunterschied zwischen JPG und Raw beträchtlich. Doch das ist erst der Anfang. So gut wie alle Bilder, die unser Studio verlassen, werden zumindest basisretuschiert, also Helligkeit, Kontrast, Farbtemperatur u. s. w. werden angepasst und optimiert. Und hier punktet man mit dem höheren Detailgrad und dem höheren Dynamikumfang der Raw-Files am meisten.
Übrigens: Alles, was wir hier über Raw-Bilder schreiben, gilt auch und umso mehr für den Filmbereich. Hier sind die Qualitätsunterschiede zwischen MPG und Raw-DNGs noch deutlicher als beim Foto. Daher filmen wir gerne mit der Blackmagic Cinema Camera. Sie bietet einen optimalen Raw-Workflow und damit sind wir schon beim zweiten Punkt – dem Arbeitsablauf.
2. Workflow
Früher hat man sich eher überlegt, ob man in JPG oder Raw aufnimmt. Das Datenhandling war nicht ohne – die größeren Dateien mussten gespeichert und Backups erstellt werden. Die Verarbeitung in Photoshop oder Lightroom hat viel Zeit in Anspruch genommen. Heute gilt dieses Argument nur mehr im Privatbereich. Im Profibereich hat sich das Raw-Format durchgesetzt. Nicht zuletzt dank niedriger Speicherpreise und höherer Rechenleistung.
3. Flexibilität
In der Praxis ist es oft so, dass man mit Raw-Files deutlich flexibler ist. In der Retusche gibt es mehr Spielraum und selbst komplexere Farbanpassungen sind einfach umsetzbar. Denn, Hand aufs Herz, man kann ein Shooting noch so gut planen – der eine oder andere Wunsch kommt erst in der Postproduktion. Hier haben uns die Raw-Files oft geholfen, die Änderungswünsche auch ohne Nachshooting zu realisieren.